Immer öfter "Schadenfreude" in amerikanischen Zeitungen

Schadenfreude. Ein vergleichbares englisches Wort für diese Gefühlsregung gibt es nicht. Aber da auch die Amerikaner zuweilen Schadenfreude empfinden, z. B. wenn es Leuten an den Kragen geht, die immer so taten, als ob sie nie etwas falsch machen könnten, taucht der deutsche Begriff nun immer öfter in den amerikanischen Zeitungen auf. Zum Beispiel: "Martha Stewart's statements on the courthouse steps after her sentencing last Friday unleashed a whole new round of schadenfreude." Das schrieb die Washington Post vor einigen Wochen nach der Festsetzung des Strafmaßes für jene Unternehmerin und TV-Persönlichkeit, die von sich und anderen immer nur Perfektion verlangte, sich aber dann eines nicht so perfekten, sprich krummen, Geschäftes im Aktienhandel schuldig machte.

Der Washington Post ist der zunehmende Gebrauch des Wortes Schadenfreude dann auch selbst aufgefallen und widmete dem Phänomen einen langen Artikel mit der Überschrift "Pardon Me, Your Schadenfreude Is Showing" (24.8.2004). Man forschte gleich einmal nach, wie weit das Wort im Kollegenkreis verbreitet ist und stellte fest, dass im Laufe des letzten Jahres annähernd 300 amerikanische Zeitungen dieses Wort abdruckten.

Damit gesellt sich "schadenfreude" zu anderen relativ häufig gebrauchten Wörtern deutschen Ursprungs, wie z. B. angst, blitzkrieg, doppelganger, "Gesundheit!" (wenn jemand niest), hinterland, kindergarten, kitsch, rucksack, wanderlust, weltschmerz, wunderkind, zeitgeist.

Ist die zunehmende "schadenfreude" ein Zeichen von "zeitgeist"? Wir hoffen nicht.
 


 
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