Als Gastschüler in die USA

Das USA-Gastschülerbuch von Volker Kitz trägt zu Recht den Untertitel "Anleitung für einen gelungenen Auslandsaufenthalt", gibt es doch Einblick in alle Aspekte eines solchen Abenteuers. Dieses Buch ist allerdings schon etwas älter. Aktuelle Buchtipps gibt es unten auf dieser Seite. Hier jedoch trotzdem erst einmal ein interessantes Interview mit Volker Kitz:

"Eine tolle Chance ..."

Ein fremdes Land, eine neue Familie und Schule, eine andere Sprache - ist das nicht überwältigend?

Volker Kitz: Ja, man wird in eine fremde Welt hineinkatapultiert. Man kennt keine Menschenseele, nicht einmal seine "eigenen" Eltern. Alles fängt plötzlich von vorne an. Das ist aber auch eine tolle Chance: Das neue Leben kann sich jeder ein bißchen so einrichten, wie er es schon immer einmal wollte - natürlich in den Grenzen, die das Umfeld mit sich bringt.

Ist es schwierig, sich in dieser fremden Welt schnell einzuleben?

Volker Kitz: Sich zurechtzufinden ist kein großes Problem - vorausgesetzt, man ist ein wenig aufgeschlossen und hat sich über ein paar Fettnäpfchen informiert, in die man treten kann. Schwieriger ist es, wirkliche Freundschaften aufzubauen, ohne die das Leben an der Schule natürlich unbefriedigend ist. Das kostet Energie und harte Arbeit, denn Freundschaften entwickeln sich nicht über Nacht. Wer es nicht schafft, in die Cliquen an der Schule "einzubrechen", der fühlt sich schnell sehr alleine.

In deinem Buch gehst du ja auf die Fettnäpfchen ein. Welches war rückblickend das größte, in das du getreten bist?

Volker Kitz: In so richtig große Fettnäpfchen bin ich eigentlich gar nicht getreten, weil ich mich selbst vor meiner Abreise bei "Ehemaligen" über die wichtigsten Verhaltensregeln informiert habe. Es gibt eben ein paar "Todsünden", die wir als Deutsche gar nicht als so schlimm empfinden, mit denen man aber in den USA schnell negativ in den Mittelpunkt gerät. Dazu gehört zum Beispiel das Zuspätkommen in der Schule, selbst wenn es nur eine Minute sein sollte, das Spicken bei Tests oder unkorrekte Kleidung. So habe ich meine Gastfamilie lange Zeit vor anderen damit blamiert, daß ich mein T-Shirt - wie in Deutschland üblich - über der Hose getragen habe. Daß so etwas in den USA verpönt ist, mag manchen überraschen, der ein illusorisches Bild vom "lockeren High-School-Leben" hat.

Inwieweit stimmt denn überhaupt das USA-Bild, das uns die Medien vermitteln, mit der Wirklichkeit überein?

Volker Kitz: Nun ja, einiges stimmt natürlich. Wer aus einem High School Film die Bilder vom Schulball oder von Cheerleadern mit ihren bunten Plüschballen kennt, der wird genau diese Bilder an seiner Schule wiedersehen - ziemlich egal, wo in den USA er landet. Was bei uns nicht so deutlich durchdringt, ist die Tatsache, daß Amerika ein relativ prüdes und konservatives Land ist. Sowohl in der Schule als auch im Familienleben herrschen strenge Regeln, die mancher Europäer nicht erwartet hätte.

Was für Regeln sind das?

Volker Kitz: Zum Beispiel die Kleiderordnung: Wenn man nicht ohnehin Uniform an der Schule tragen muß, so sind oftmals Shorts nicht erlaubt, ebenso wenig T-Shirts mit Werbeaufdrucken oder Baseball-Kappen. Außerdem wird der Gebrauch von Schimpfwörtern streng geahndet. In der Familie ist etwa Alkohol völlig tabu: Selbst 18jährige dürfen nicht einmal Rumkugeln essen.

Unterscheidet sich das Familienleben in den USA sehr von dem in Deutschland?

Volker Kitz: Die meisten amerikanischen Mütter sind berufstätig, und auch die Kinder verbringen die Mittagszeit in der Schule. Das führt dazu, daß sich die Familie nur beim Abendessen und am Wochenende sieht. Dementsprechend viel Wert wird darauf gelegt, daß diese Zeit auch sinnvoll miteinander verbracht wird. Da ist es wichtig, daß man sich auch als Gastschüler einbringt und die Zeit mitgestaltet. Das ist nicht ganz leicht, weil man am Abend aus der Schule zwar nicht mit besonders schwierigen, jedoch sehr umfangreichen Hausaufgaben nach Hause kommt.

Verlangen die amerikanischen Lehrer generell mehr als die deutschen?

Volker Kitz: Sie verlangen mehr Fleiß, aber nicht mehr Denkarbeit. In Physik zum Beispiel benutzt man keine Formelsammlung. Man muß alle Formeln auswendig können. Dafür wird man in Amerika nie über die Herleitung einer Formel befragt - anders als in Deutschland. In Mathematik ist es nicht ungewöhnlich, 20-30 Rechenaufgaben bis zum nächsten Tag als Hausaufgabe aufzubekommen. Die sind aber wiederum auch nicht besonders schwierig...

Hat das Jahr in den USA dein Leben langfristig beeinflußt?

Volker Kitz: Allerdings. Ich plane gerade einen Studienaufenthalt in den USA. Während der letzten Jahre habe ich gemerkt, daß ein Auslandsaufenthalt als Einstellungskriterium für attraktive Jobs unerläßlich ist, ebenso fließende Englischkenntnisse. Darüber brauche ich mir natürlich keine Gedanken zu machen. Vor allem aber habe ich gelernt, daß Amerika ein Land ist mit Vor- und Nachteilen, mit Licht und Schatten, eben wie jedes andere Land der Erde auch. Das glorifizierende Bild, das ich vom "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" hatte, ist einem Stück realistischer Weltsicht gewichen.
 

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